Freitag, 11. November 2011

geschlechterrollenkonflikttriggeritis?

dass das geschlecht - das eigene und das des gegenüber - wahrnehmung, verhalten, reaktion beeinflussen scheint unbestritten. interessant finde ich immer wieder, wie unterschiedlich die eben diese reaktionen aufgrund völlig unterschiedlicher selbst- und fremdwahrnehmung ist.

so sprach ich heute aufgrund eines konfliktfalles in der arbeit mit einer kollegin, die sich - auch meiner ansicht nach keineswegs zu unrecht - sehr über einen kollegen ärgerte, der ziemlich aggressiv auf eine meinungsverschiedenheit reagiert hatte. sie hatte mich angesprochen, weil sie wusste, dass auch ich schon in ähnliche situationen mit eben diesem kollegen geraten war.

interessant fand ich nun folgendes:
ich hatte das aggressive verhalten in situationen, in welchen ihm ein mehr oder weniger sachlicher vorwurf gemacht wurde, als defensives verhalten gewertet und vermute - auch weiterhin - dass es vor allem mit einem seit (buchstäblich) jahren sehr hohen stresslevel (privat und/oder beruflich?) zusammenhängt, dass er auf kritik aggressiv abwehrend reagiert. ich hatte mir über den einfluss seiens und meiens geschelchts auf diese situationene niemals gedanken gemacht. irgednwie bin ichdarauf gar nciht gekommen.

die kollegin nun, die keineswegs ein "mäuschen" (mit gender-verfolgungswahn) ist, hatte nun in einem gewissen gegensatz dazu schnell die idee, dass das verhalten des kollegen eventuell auch (!) mit einem problem mit frauen zu tun haben könnte. das könnte schons ein, denke ich, aber im grudne habe ich (noch?) miene meineung dazu - einfach, weil ich darüber noch nie nachgedacht habe.

und das finde ich interessant an der sache: nicht, dass kollegen und kolleginnen in konflikte geraten, auch weil jeder eine bestimmte perspektive auf das jeweils andere geschecht hat, woraus - vermutlich zumeist  unbewusst - bestimmte denk- und verhaltensmuster hervorgehen, verblüfft mich. das ist ja nun wirklich nichts neues.
verblüfft hat mich, dass ich selbst darüber nicht einmal ansatzweise nachgedacht hatte - also, dass besagter kollege eventuell auch deshalb so aggressiv auf mich und bestimmte verhaltensweisen, die ich an den tag lege, reagiert haben könnte, weil (!) ich eine frau bin... die sich eventuell nicht ganz seinen erwartungen entsprechend verhält (was die kollegin und ich möglicherweise bis zu einem gewissen grade gemeinsam haben).




warum komme ich auf so etwas nicht? (ob es nun sinnvoll, aussagekräftig, hilfreich ist oder nicht, soll einmal dahingestellt bleiben.) was sagt diese "nicht-inbetracht-ziehung" der geschlechterrollen über mich aus? eine oder mehrere überlegungen wert ist diese frage schon, finde ich. "faszinierend!", hätte mr spock vielleicht gesagt. ;-)