Sonntag, 19. Juni 2011

ist der listige nordwind nie zufrieden?

warum nur, fragte ich mich von zeit zu zeit, ist es so, dass das leben zufriedenstellend sein kann, ohne einen aber je zur ruhe kommen zu lassen.

zufriedenheit im alltag, freude an den kleine dingen sei das ziel, denn das große glück sei auf dauer ohnehin unerträglich.

wer von freundlichen menschen in genügender zahl umgeben ist,
wer eine arbeit hat, die er liebt (oder die ihn wenigstens nicht aufreibt und völlig erschöpft),
wer keine materielle not leidet und genügend sicherheit findet,
wer freizeitbeschäftgungen hat, die ausgleich und vergnügen sind,
wer sinn im einen oder anderen sieht, das er tut,
wer sich intensiv mit dingen beschäftigt,
wer sich weiterzuentwickeln in der lage ist und gelegenheit bekommt,
wer ab und an neues in sein leben einlässt,

der sollte zufrieden sein können, manch einer philosophie zufolge sogar glücklich (was immer eine frage der begriffsdefinition ist).


warum also...
warum die unruhe im innern?
warum die lauernden zweifel?
warum die wanderlust?

warum die unsteten gedanken, die sehnsucht - unbestimmt zu zeiten - nach irgend etwas...?

ist es die ahnung der wahrheit in der aussage, es lebe nur wirklich, wer sich bewegt, wer im fluss bleibt?

aber gilt das wirklich für jeden?
ich habe zweifel daran.

eine antwort auf die frage nach der wahrheit habe ich noch nicht gefunden. werde ich es je? gibt es eine einzige antwort auf diese frage überhaupt?

oder gibt es zwei?
eine für die städter, die sesshaften, die felsen in der brandung.
eine für die flusspiraten, die zigeuner, die unsteten wanderer.