Mittwoch, 27. April 2011

erwachsen werden: una corrida de toros



sich selbst finden.

wie geht das eigentlich?
denken wir uns tatsächlich alle unsere werte, ideal und wege selber aus?

das bezweifle ich - vor allem, da ich ja von heranwachsenende - also genau jenen, die sich gerade mitten in dieser schrecklich schwierigen, anstregenden, verwirrenden lebensphase finden - umgeben bin: beruflich. und privat auch oft.

immer wieder finde ich mich da in augenblicken des erstaunens wieder:
was ist denn jetzt wieder los?
was soll denn das nun heißen?
wie kommt man denn bloß auf sowas?

in einem moment himmelhochjauchzend, im nächsten verwirrt und unglücklich? daran erinnern wir uns sicher alle ohne schwierigkeiten als typisches merkmal des erwachsenwerdens.

aber:

fasziniert von den ach so durchdachten meinungen der menschen, die wir - irgendwie - bewundern, die man als seine eigenen wiederzuerkennen glaubt und dann unhinterfragt einfach übernimmt, aber nicht umsetzen kann, weil sie eben nicht wirklich die eigenen sind, auch wenn man davon zutiefst überzeugt ist?

menschen verändern wollen, weil sie dem idealbild - das man sich doch so mühsam ausgedacht hat - einfach nicht entsprechen?

lebensmodelle, die man als positiv empfindet, so zu idealisieren, dass von deren wirklichkeit kaum mehr etwas übrig bleibt, wodurch sie letztlich natürlich als vorbild nicht mehr funktionieren, aber das merkt man nicht?

regeln für das leben im duzend (er)finden, proklamieren und dann nicht einhalten - und das unbewusst, denn man ist doch wirklich zutiefst überzeugt von all dem?

das eine sagen, das gegenteil tun?

jene mit füßen treten, die wir lieben - damit sie uns zeigen, dass sie uns trotzdem lieben; jene, die wir nicht mögen, aber mit rücksicht behandeln, weil wir von denen ja keinen beweis ihrer bedingungslosen zuneigung brauchen?


all das klingt dumm. ist es aber nicht. es ist völlig normal. und entsetzlich anstrengend, schmerzlich, verwirrend, wütend machend, achterbahn - für alle beteiligten.


und ich bin überzeugt: wenn wir - die wir diese (meiner ansicht nach) schwierigste phase im leben glücklicherweise hinter uns haben (und dennoch sind wir immer wieder auch noch verwirrt, unglücklich, unsicher und wütend) - ganz ehrlich mit uns und unserer vergangenheit sind, dann finden wir uns in einigen dieser "idiotischen" verhaltens- und denkweisen wieder. und vielleicht - ja hoffentlich - hilft uns das dabei, jenen mit genügend zartgefühl und geduld zu begegnen, die uns bis zur weißglut reizen mit diesem irrsinn, traurig machen und manchmal verzweifelt, weil ihnen nicht zu helfen ist - denn was ist sturer, engstirniger, verletzter und wahnsinniger als ein teenager?

höchstens ein spanischer stier - kurz vor dem ende des kampfes...

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